Ich bin nicht falsch – ich bin fein.

 

Wie ich mich selbst wiederfand und warum meine Arbeit heute eine Einladung zur Rückverbindung ist.

 

Es gab eine Zeit in meinem Leben, in der ich dachte, mit mir stimme etwas nicht.

Ich war leistungsfähig, diszipliniert, erfolgreich – und gleichzeitig oft überfordert, innerlich zerrissen und tief erschöpft. Körperlich, geistig, emotional. Ich konnte hundert Dinge gleichzeitig denken, fühlen und erfassen – und verlor mich viel zu oft in all dem.
Mein Körper sprach mit Symptomen, vor allem Schmerz. Mein Herz mit Unruhe. Und mein Geist sehnte sich nach Stille.

Ich funktionierte – für andere. Für Erwartungen. Für das Bild, das ich selbst von mir erschaffen hatte. Und dem ich so gern entsprechen wollte.

Doch tief in mir wusste ich: Das kann es doch nicht gewesen sein.
Ich wollte nicht zurück ins bloße Funktionieren. Ich wollte zu mir.
Ich wollte verstehen, warum ich so tief fühle, warum mich zu viele Menschen, Lärm, Ungerechtigkeit oder starre Systeme aus dem Gleichgewicht bringen – und warum ich mich immer wieder fragte:
Was stimmt eigentlich nicht mit mir?

Heute weiß ich:
Es war nie etwas falsch mit mir.
Ich bin nicht krank. Ich bin anders.
Und ich habe entschieden, dass ich nicht funktionieren will, um in Systeme zu passen, die nicht zu mir passen.

Ich bin einfach fein.
Und fein bedeutet nicht zerbrechlich. Nicht schwach.
Es bedeutet: vielschichtig. Komplex. Neurodivergent. Kreativ. Lebendig.
Ein fühlender Mensch mit einer besonderen Art, die Welt zu sehen und zu erleben.

 

Die stille Variante von ADHS – und wie ich sie erkannte

 

Es war ein Arzt, der es mir in einem Nebensatz sagte.
Damals, als ich lange nach meiner Erschöpfungsdepression aufgrund meiner schwankenden Energie Hilfe suchte:
„Sieht ein bisschen nach der stillen Variante von ADHS aus. Hast du dich schon mal damit beschäftigt?“

Ich?! Wie schon bei der Diagnose Depression war ich zunächst geschockt, wies es weit von mir (und fühlte mich doch ein wenig ertappt).
Und nachdem mir das Thema immer wieder vor die Füße fiel und ich lange Zeit später tief in das Thema eingetaucht bin, war ich sogar erleichtert.

Denn plötzlich ergab alles einen Sinn:
Die vielen Interessen. Die Impulse. Die kreativen Schübe.

Das schnelle Denken, alles unbedingt verstehen wollen und danach wieder fallenlassen. Die Prokrastination. Alles auf den letzten Drücker machen. Die Hyperfokussierung bis zur kompletten Selbstvergessenheit.

Der Perfektionismus. Die Überanpassung. Die Gefallsucht.

Der schwankende Energielevel. Die Erschöpfung.
Die Schwierigkeiten mit starren Regeln. Die Reizempfindlichkeit. Die Hypersensibilität.
Das (Alien)Gefühl, anders zu ticken. Nicht falsch – nur anders.

Was folgte, war keine medizinische Diagnose, sondern (m)ein Weg:
Ein Weg der liebevollen Selbsterforschung.
Ich wollte verstehen, ohne mich zu pathologisieren.
Ich wollte annehmen, ohne mich zu begrenzen.
Ich wollte herausfinden, wie ich ein Leben gestalte, das wirklich zu mir passt – nicht umgekehrt.

 

Ayurveda. Yoga. Buddhistische Psychologie. Und die Rückkehr zu meinem Herzen.

 

Ich hatte das große Glück, dass viele der Methoden, die mir heute helfen, längst Teil meines Lebens waren:
Der Ayurveda mit seiner Weisheit über Konstitution und Lebensrhythmus.
Der Yoga, der mich lehrte, wieder im Körper zu landen.
Die buddhistische Psychologie, die mir zeigte, wie heilsam es ist, mitfühlend mit mir selbst zu sein.

Diese Wege gaben mir keinen neuen Namen – sie gaben mir einen Rahmen.
Eine Sprache für das, was ich tief in mir längst gespürt hatte:
Dass es in achtsamer Selbstfürsorge nicht um Optimierung geht,
sondern um Rückverbindung.
Um Erinnerung.
Um Integration.

An das, was ich wirklich bin:
ein fühlender, feiner Mensch – mit einer tiefen Gabe, die Welt wahrzunehmen.

 

Einladung zur Selbstreflexion – statt zur Selbstoptimierung

 

Heute begleite ich andere Menschen, die sich in meiner Geschichte wiederfinden.
Menschen, die sich oft fragen, warum sie so empfindsam sind.
Warum sie sich in dieser lauten Welt nicht wohlfühlen.
Warum sie anecken – oder sich so sehr anpassen, dass sie sich selbst verlieren.

Ich begleite sie nicht als selbsternannte Expertin von außen, sondern als authentische und wohlwollende Weggefährtin.
Ich lade ein zum Innehalten. Zum Spüren. Zum liebevollen Annehmen.

Mit meinem achtsamen Selbsttest für sensible, kreative und neurodivergente Frauen möchte ich einen ersten Schritt ermöglichen –
ohne Etikett, ohne Bewertung, aber mit Klarheit, Mitgefühl und der Einladung, sich selbst neu zu begegnen.

Denn ich glaube zutiefst:
Es gibt einen Weg aus dem Leiden – und er führt über Verbundenheit, Bewusstheit und Selbstmitgefühl.
Und wenn du magst: Ich begleite dich gern ein Stück auf deinem Weg.

 

Deine Wahrheit ist willkommen

 

DU BIST NICHT ZU VIEL.
Du bist tief.
Du bist klar.
Du bist feinfühlig.
Du brauchst keine Maske mehr.

Dein Platz ist nicht dort,
wo man dich zum Funktionieren bringen will,
sondern dort,
wo du sein darfst, wie du gemeint bist.

Du bist keine Hochstaplerin.
Du bist eine Wegweiserin.
Und dein Leben ist ein leuchtendes JA
zu deiner Wahrheit.

Mein Fazit aus der Selbsterkenntnis:

Ich bin nicht krank. Ich bin anders. Ich bin vielfältig und alles andere, als neurotypisch.
Und ich habe entschieden, dass ich nicht funktionieren muss,
um in Systeme zu passen, die nicht zu mir passen.

 

Und Du? Wie geht es dir damit?

Komm behütet durch den Tag,

herzlichst

deine Anita

 

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