Bin ich einfach nur anders – oder steckt mehr dahinter?
Lange habe ich mich gefragt, warum mir Dinge schwerfallen, die anderen scheinbar leicht von der Hand gehen.
Warum ich so viele Interessen habe – aber mich oft verzettele. Warum mich Geräusche, Reize oder Erwartungen schneller erschöpfen als andere. Warum mein Herz so viel fühlt, während mein Kopf manchmal einfach nicht aufhört zu denken.
Und warum ich mich trotz all meiner Fähigkeiten so oft wie ein Alien in dieser Welt gefühlt habe.
Vielleicht kennst du das auch.
Vielleicht spürst du schon lange, dass du „anders“ bist – auf eine Weise, die sich nicht gut in Schubladen pressen lässt.
Vielleicht hast du gelernt zu funktionieren, dich anzupassen, stark zu sein.
Doch innerlich fühlst du dich oft überfordert, leer oder abgeschnitten – selbst in Momenten, in denen alles „okay“ scheint.
In den letzten Jahren bin ich vielen wundervollen Menschen begegnet, die auf ganz ähnliche Weise empfinden. Hochsensible, kreative, tiefgründige, neurodivergente Frauen – oft übersehen, oft missverstanden, und doch so reich an innerem Erleben.
Dieser Fragenkatalog ist für dich – nicht, um dich in eine neue Schublade zu stecken.
Sondern um dich sanft an deine wahre Natur und dein inneres Erkennen heranzuführen.
Vielleicht findest du dich in vielem wieder – vielleicht nur in Teilen.
Nimm dir Zeit. Spür hinein. Du darfst du sein.
Selbsttest zur achtsamen Selbsterkenntnis
Dieser Fragenkatalog ist kein Diagnoseinstrument. Er ist eine achtsame Einladung zur Selbsterkenntnis.
Dieser Selbsttest richtet sich an Frauen, die spüren, dass sie „anders ticken“ – feinfühlig, schnell denkend, vielbegabt – und sich in einer leistungsorientierten Welt oft fehl am Platz fühlen.
Er ist gedacht für (hoch)sensible und neurodivergente Frauen, die sich selbst besser verstehen möchten – ohne Pathologisierung oder Schubladendenken.
Die folgenden Aussagen laden zur Selbstbeobachtung und Reflexion ein.
Spüre achtsam hinein, welche davon mit dir in Resonanz gehen.
Es geht nicht darum, alles zu erfüllen – sondern dich selbst ein Stück liebevoller zu erkennen.
Fragen zur achtsamen Selbstreflexion
(Wenn du dich in vielen dieser Aussagen wiederfindest, kann das ein Hinweis auf eine neurodivergente Veranlagung sein – insbesondere, wenn du dich oft unverstanden oder fehl am Platz fühlst.)
☑ Ich bin sehr feinfühlig und nehme Stimmungen oder Spannungen im Raum schnell wahr.
☑ Ich denke schnell, kreativ und in vernetzten Zusammenhängen und Bildern.
☑ Ich funktioniere oft nach außen – aber innerlich bin ich erschöpft, überfordert oder fühle mich fremdgesteuert.
☑ Ich habe viele Interessen und Ideen, aber es fällt mir schwer, mich zu entscheiden, den roten Faden zu finden oder Dinge zu Ende zu bringen.
☑ Ich verliere mich leicht in Projekten oder Themen, die mich begeistern – manchmal bis zur Erschöpfung.
☑ Ich kenne das Gefühl, dass mein Kopf unaufhörlich denkt – oft in mehreren Spuren gleichzeitig.
☑ Ich habe eine schnelle Auffassungsgabe, bin aber schnell gelangweilt, wenn mich etwas nicht wirklich interessiert.
☑ Ich lerne am besten, wenn ich selbst entscheiden kann, wie und in welchem Tempo ich vorgehe.
☑ Ich neige zu impulsgesteuerten Entscheidungen oder Käufen – und wundere mich im Nachhinein über mich selbst.
☑ Ich habe schon mal eine Ausbildung, ein Projekt oder eine Aufgabe plötzlich abgebrochen, weil es keinen Sinn mehr für mich ergeben hat.
☑ Ich tue mich schwer mit Regeln oder Erwartungen, die für mich keinen Sinn ergeben – auch wenn andere sie einfach akzeptieren.
☑ Es fällt mir schwer, in klassischen Strukturen oder Systemen zu funktionieren – obwohl ich eigentlich sehr leistungsfähig bin.
☑ Ich habe einen stark ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, bin wahrheitsliebend und kann schlecht mit scheinbar sinnlosen Regeln umgehen.
☑ Ich habe ein starkes Bedürfnis nach Sinn und leide, wenn ich etwas nur „der Form halber“ tun soll.
☑ Ich fühle mich wohl, wenn ich allein bin – brauche das sogar dringend zur Regeneration –, wünsche mir aber gleichzeitig tiefe Verbindung.
☑ Ich fühle mich manchmal wie ein Alien unter Menschen – zu viel, zu sensibel, irgendwie fehl am Platz.
☑ Ich fühle mich in Gruppen schnell überfordert und brauche viel Zeit allein zur Regeneration.
☑ Ich bin sehr selbstkritisch oder perfektionistisch – oft begleitet von Selbstzweifeln, obwohl ich eigentlich viel kann.
☑ Ich spüre häufig Kopfschmerzen im Stirnbereich, besonders wenn ich zu viel grüble oder mich mental überlaste.
☑ Ich verliere leicht das Gefühl für Zeit oder plane oft unrealistisch / zu optimistisch – was mir im Alltag oder bei Projekten zum Verhängnis wird.
☑ Ich habe Schwierigkeiten, Dinge zu beginnen – auch wenn ich sie eigentlich gerne machen würde.
☑ Ich habe Schwierigkeiten, Dinge abzuschließen – besonders bei Aufgaben, die mich nicht interessieren.
☑ Ich neige dazu, zu viel Verantwortung zu übernehmen – beruflich wie privat.
☑ Ich bin häufig gleichzeitig unterfordert und überreizt – als würde mein Nervensystem keine Mitte finden.
☑ Ich kenne Phasen intensiven Hyperfokus’ – aber danach bin ich oft völlig erschöpft oder emotional ausgelaugt.
☑ Ich war schon als Kind tiefgründig und reflektiert, aber oft auch mit einem Gefühl von Anderssein und innerer Unruhe konfrontiert.
☑ Ich habe feine Antennen und spüre oft intuitiv, was andere Menschen fühlen – manchmal stärker, als mir guttut.
☑ Ich habe manchmal das Gefühl, dass Teile meiner Vergangenheit verschwommen oder schwer greifbar sind.
☑ In sehr stressigen Situationen fühle ich mich manchmal wie abgeschnitten von mir selbst – als wäre ich nicht ganz da.
Wenn dich diese Fragen berühren
Wenn dich mehrere dieser Aussagen ansprechen, könnte es hilfreich sein, deiner inneren Vielfalt mit mehr Mitgefühl und Achtsamkeit zu begegnen.
Du bist nicht falsch – du bist fein, vielschichtig und voller Möglichkeiten.
Gerne begleite ich dich dabei, dein eigenes Tempo, deinen Rhythmus und deinen Weg zu finden.
Ein achtsamer Hinweis
Dieser Fragenkatalog dient der behutsamen Selbstreflexion – nicht der Diagnose.
Wenn du beim Lesen merkst, dass dich bestimmte Fragen stark emotional aufwühlen, dich überfordern oder belasten, dann darfst du das ernst nehmen.
Du musst diesen Weg nicht alleine gehen.
Gerade wenn du unter starkem Leidensdruck stehst oder der Alltag dich kaum noch trägt, kann es heilsam sein, dir professionelle Unterstützung zu holen – zum Beispiel durch erfahrene Therapeut*innen oder ärztliche Begleitung. Auch Gespräche mit Menschen, denen du vertraust, können ein wichtiger erster Schritt sein.
Was auch immer du spürst: Du bist nicht falsch. Und du bist nicht allein.
Wenn du dir einen geschützten Raum wünschst, um dich mit deiner Sensibilität, Kreativität und Vielschichtigkeit besser kennenzulernen – in deinem eigenen Tempo, ohne Bewertung oder Schubladen –, dann bist du herzlich eingeladen in meine Community „Die stillen Suchenden“.
Dort findest du Gleichgesinnte, Inspiration und achtsame Impulse für ein Leben, das sich wieder stimmig anfühlt – leiser, aber echter.
Möchtest du tiefer einsteigen oder dich austauschen?
Ich freue mich, wenn du mir schreibst oder meine weiteren Texte entdeckst.
Du bist herzlich willkommen.
herzlichst
deine Anita