Herzverbundensein – der Heilungsweg zurück zur eigenen Wahrheit
Es gibt Lebenswege, die wirken von außen wie ein Umweg.
Verworren. Widersprüchlich. Nicht linear.
Doch wer genauer hinsieht, erkennt:
Es sind Wege der Befreiung.
Für hochsensible, neurodivergente und vielbegabte Menschen ist der zentrale Schmerz oft nicht ihre Besonderheit –
sondern der Versuch, sich in Systeme einzufügen, die ihrer Natur nicht entsprechen.
Sie passen sich an, sie leisten, sie funktionieren.
Sie bauen Identitäten, die tragfähig wirken – aber nicht tragen.
Sie spielen Rollen, die Erfolg versprechen – aber die Seele leer lassen.
Und irgendwann, oft schleichend, manchmal plötzlich, kommt die Ermüdung der Maske.
Die Strukturen, die Sicherheit geben sollten, beginnen zu bröckeln.
Das System, das Orientierung versprach, entpuppt sich als Käfig.
Der Körper beginnt zu sprechen.
Die Seele zieht sich zurück.
Und das Leben selbst ruft:
Wer bist du – wirklich?
Für mich war dieser Moment der Ent-Täuschung mitten im Lockdown 2020.
Ich war gerade in die Selbstständigkeit gestartet, getragen von Businessplänen, Kooperationen und Erwartungen –
und plötzlich lag alles brach.
Keine Aufträge. Kein Einkommen. Kein Außen, an dem ich mich festhalten konnte.
Doch in diesem inneren Vakuum tauchte etwas auf, das mich bis heute trägt:
Herzverbundensein.
Ein Wort. Ein Zustand. Eine Wahrheit.
Nicht als Konzept – sondern als innere Erfahrung.
Eine Erinnerung daran, dass ich nicht hier bin, um in Schablonen zu passen,
sondern um in Verbindung zu sein:
Mit mir selbst. Mit meinem Körper. Mit meiner Intuition.
Mit dem, was größer ist als ich – und doch durch mich wirkt.
HerzverbundenSein bedeutet:
Ich lebe nicht mehr aus dem Mangel, sondern aus der Fülle meiner Einzigartigkeit.
Ich richte mich nicht nach äußeren Erwartungen, sondern nach meinem inneren Kompass.
Ich wirke nicht mehr für ein System, das mich krank macht –
sondern für eine Welt, in der Heilung aus Verbundenheit entsteht.
Es war kein leichter Weg, mich von den alten Bildern zu lösen –
den Kochseminaren, den Kooperationspartnern, der Idee, als Heilpraktikerin im Gesundheitssystem zu arbeiten, um Menschen zu helfen.
Doch jedes Loslassen war ein Nachhausekommen.
Nicht zu einem Ort – sondern zu mir selbst.
Heute weiß ich:
Ich bin kein Umweg.
Ich bin ein Weg zurück zum Wesentlichen.
Und genau das ist der Heilungsweg, den viele Neurodivergente gehen müssen –
nicht weil sie falsch sind,
sondern weil sie wahr werden wollen.
Und auch jetzt, im ersten Quartal 2025, bin ich erneut durch eine Ent-Täuschung gegangen:
Ich habe meinen Praxisraum in der Gemeinschaft verlassen – einen Ort, in den ich viel investiert hatte, finanziell wie emotional. Was einst wie ein beruflicher Traum wirkte, zeigte sich schließlich als äußere Hülle, die nicht mehr zu meiner Energie passte.
Auch das war kein Scheitern, sondern ein weiterer Schritt nach Hause.
Ein Teil meiner Herz(- und Seelen)Arbeit.
Denn Herzverbundensein bedeutet nicht nur, sich selbst zu finden – sondern auch den Mut zu haben, loszulassen, was nicht (mehr) stimmig ist.
Damit Raum entsteht – für das, was echt ist. Und trägt.
Herzlichst,
deine Anita