Meine Liebe,
Mein Lieber,
In dem heutigen Blogbeitrag möchte ich ein spannendes Thema der ayurvedischen Lebensführung vorstellen:
Sadvritta – der ethische Lebenswandel.
Neben den Empfehlungen zur Gesunderhaltung von Körper, Geist und Seele finden wir in den alten Schriften Verhaltensempfehlungen, die unser Zusammenleben in der Gesellschaft verbessern wollen.
Diese Regeln helfen uns leidbringende Verhaltensweisen zu erkennen und durch ein reflektierteres, heilsameres Verhalten zu transformieren.
Ein Teil der Empfehlungen decken sich mit den 5 Verhaltensregeln (Pancha Yama) des Yoga. Hier wird die Schnittmenge der Schwesterphilosophien Ayurveda & Yoga sichtbar.
Aber auch Strömungen des Buddhismus fanden ihren Weg in diese Verhaltensempfehlungen.
Tatsächlich sind hier keine großen Überraschungen dabei. Es sind vielmehr Erinnerungen, wie wir ein friedliches Miteinander kultivieren können. Und Frieden beginnt bekanntlich immer in uns.
Wie auch bei den Tagesroutinen gibt es eine riesen Anzahl von Empfehlungen. Ich habe ein paar herausgesucht, die mir besonders am Herzen liegen:
Extreme zu vermeiden und möglichst einen Mittelweg wählen: Dahinter verbirgt sich die Strenge mit sich selbst abzulegen. Liebevolle Disziplin ja, sich aber nicht zu sehr zu pushen und seine Ziele zu ideologisch zu verfolgen. Je weicher ich mit mir werde, desto weicher werde ich auch im Umgang mit Anderen.
Eine freundliche, liebevolle und sanfte Sprache wählen: frei von Gewalt, Beleidigungen, Anklagen, Provokationen und Zynismus. Ich finde, man sollte so mit anderen so kommunizieren, wie man es sich auch wünscht von Anderen angesprochen zu werden
Ahimsa: das Prinzip der Gewaltfreiheit. Sich allen Wesen gegenüber leidvermeidend, rücksichtvoll und hilfsbereit verhalten. Denen, den es schlechter geht, den Hilfsbedürftigen und in Not geratenen helfen.
Asteya: steht für „Nicht stehlen“ und sich frei machen von Habgier und Neid. Menschen weder ihre Zeit noch ihre Energie und ihre Ideen stehlen. Dazu gehört auch ihre Rechte nicht zu verletzen und ihren Ruf nicht zu schädigen sowie sich nicht mit fremden Federn zu schmücken. Bedenke: all das möchtest Du auch nicht selbst erfahren.
Aufhören (vermeintliche) Fehler beim anderen zu suchen und stattdessen Aufgeschlossenheit, Respekt, Freundlichkeit und mehr Mitgefühl zu kultivieren. Schließlich steckt in jedem Wesen (einschließlich uns selbst) der göttliche Funke. Deshalb ist es gut, wenn wir üben unseren Blick mehr auf das Gute im Menschen lenken, damit dies auch hervortreten kann. Gerade im Umgang mit für uns schwierigen Personen kann es helfen, diese mit und durch die Augen unserer Herzen zu betrachten.
Wie bei den 4 Herzensqualitäten so gilt auch hier zunächst eine innere Haltung zu kreieren, um diese dann langsam in unsere Handlungen einfließen zu lassen. Dies ist ein allmählicher und geduldfordernder Prozess, der nicht von heute auf Morgen geschieht.
Und doch können schon kleinere Korrekturen eine große Wirkung im Außen erzielen.
Das erkennen wir daran, wenn Menschen in unserem Umfeld plötzlich deutlich friedvoller werden.
Ich wünsche Dir von Herzen ganz viel Inspiration und lass mich gern wissen, welche Erfahrungen Du zu diesem Thema gemacht hast.
Deine Anita