Mein/e Liebe/r,

es ist mal wieder Zeit, für ein persönliches Posting.

Heute soll es um meine wichtigsten Erkenntnisse und Learnings der letzten Jahre gehen. Um das, was ich auf meinem Weg mit und durch mein Herz gelernt habe.

#1  IN DER RUHE LIEGT DIE KRAFT.

Dieser Spruch hat zugegebenermaßen einen ziemlich langen, weißen Bart. Und doch steckt sehr viel Weisheit drin. In den letzten 15 Jahren hat sich wahnsinnig viel bei mir verändert. In den letzten 5 Jahren sogar mir rasender Geschwindigkeit. Ich kann sagen, je näher ich meinem wahren Kern gekommen bin und je mehr ich bewusst daran gearbeitet habe, in mir ruhen zu können, desto schneller wandelte sich mein Leben um mich herum – zum Besseren.

Als ich im Rahmen meiner Ayurveda-Medizinausbildung das erste Mal mit dem Begriff Svastha in Berührung kam, hat es bei mir Klick gemacht. Svastha ist der Sanskrit-Begriff für Gesundheit und heißt übersetzt so viel wie „in sich selbst ruhen“ oder „im Selbst verweilen“.

Ich dockte sofort an diesem Bild an und mit einem Mal war mir klar: will ich gesund sein (oder werden), dann muss ich in erster Linie daran arbeiten, in mir selbst zu ruhen.

Diese innere Ruhe und Verankerung habe ich erst finden können, nachdem ich mich meiner Meditationspraxis ernsthaft verpflichtete. Dennoch ist es auch heute noch so, dass ich mich durch die ersten 20 – 25 Minuten hindurch „kämpfe“ und erst einmal alle Widersacher, die sich zeigen wollen aushalte: da wären z.B. die Langeweile, das Erstellen von imaginären To-Do-Listen, dem Impuls jetzt doch etwas anderes zu tun, das Jucken oder Schmerzen bestimmter Körperstellen, zu Ende gespielte Dialoge, usw. usf.

#2  TÄGLICH ERDEN.

Die Meditationspraxis und die damit verbundene Arbeit mit meinem Herzen haben mir geholfen, mich immer mehr zu erden.

Ich lernte, die Energie, die sich durch meinen kopflastigen Lebensstil zwischen Kopf- und Schulterbereich bündelte, bzw. zirkulierte und in Stresssituationen schnell verloren ging, umzulenken. Zunächst in mein Herz und dann in meinen unteren Bauchraum. Dort, so meine Erkenntnis, ist sie deutlich besser aufgehoben ist, da sie meine innere Mitte stärkt.

#3  GESCHWINDIGKEIT RAUSNEHMEN.

Die Meditations- bzw. Herzpraxis halfen mir auch maßgeblich die Geschwindigkeit in meinem Leben zu reduzieren, da ich viel zu schnell unterwegs war. Ich hörte auf zu rennen und fand das für mich und mein Herz gesunde Tempo wieder.

Wenn ich heute das Gefühl habe, ich „habe keine oder zu wenig Zeit“,  dann halte ich an. Ich verankere mich bewusst mit meinem Herzen, um im Hier und Jetzt anzukommen.

Dazu setzte ich mich mit aufgerichteter Wirbelsäule hin, breite ausatmend meine Arme auseinander, führe sie anschließend zu meinem Herzen und konvertiere mich bewusst auf meinen Atem. Ich stelle mir dazu ein Kreuz vor, dass durch meinen Körper geht und in dessen Mitte ein Herz ist. Dieses Herz bildet einerseits den Schnittpunkt zwischen Himmel und Erde (vertikale Achse), andererseits auch den Schnittpunkt zwischen der Vergangenheit und Zukunft (horizontale Achse).

So finde ich mithilfe meines Herzens ins Hier und Jetzt und in meine Mitte zurück und reduziere das Tempo meines Lebens.

#4  IST ES SO, WIE ES GERADE LÄUFT, IM HERZEN RICHTIG?

Mein Herz wurde nicht nur zum Dirigenten meines Lebens, der mir den gesunden Takt, bzw. Rhythmus vorgab, sondern auch zu meinem besten Berater. Denn immer, wenn ich nicht weiter weiß, stelle ich mir die Frage „Ist es so, wie es gerade läuft, im Herzen richtig?“ und spüre der Antwort nach.

Je mehr ich lernte, mich bewusst mit meinem Herzen zu verbinden, desto mehr kam ich in den Genuss dieser ruhigen Kraft und Klarheit, nach der ich mich so lange sehnte.

Denn in meiner langjährigen Therapie/Coaching drehte ich mich ab einem gewissen Punkt nur noch im Kreis. Kognitiv war alles klar; was noch fehlte, war  der „Durchbruch“. Und der gelang mir schließlich in der Arbeit mit meinem Herzen. Ich verlagerte alles, was ich bearbeitet hatte eine Ebene tiefer, indem ich es meinem Herzen übergab.

Dadurch konnte ich erfahren, welche unglaubliche Wandlungskräfte in ihm stecken, nämlich das sich in meinem Herzen alte Gefühle und ungelöste Traumata transformieren ließen. Auch durfte ich erfahren, wie magisch und heilsam es für meine Beziehungen ist, die vier Herzensqualitäten (Mitgefühl, Liebende Güte, Selbstlose Freude und Gelassenes Sein) zu kultivieren.

Auf diese Weise erschloss sich mir die „wahre Liebe“, und zwar in mir selbst. Gleichzeitig lösten sich die folgenden Gleichungen, bzw. Verwechslungen auf: Spiritualität = Esoterik sowie Herz = Schwäche oder Herz = Romantik.

#5  HELIKOPTER BLICK: VON OBEN DRAUF SCHAUEN.

Sowohl das Studium des Ayurveda als auch meine Meditationspraxis halfen mir einen ganzheitlichen und interdisziplinären, also fachübergreifenden Blick zu entwickeln. Den Menschen als ein mystisches Wunderwerk zu sehen; als ein perfekt-orchestriertes, hochkomplexes Zusammenspiel aus Körper, Geist und Seele sowie als untrennbaren Teil der Natur wahrzunehmen. Als ein Bündel von Beziehungen. Dieses Bild fasziniert mich und macht mich gleichzeitig demütig.

Immer dann, wenn ich mich in einem Detail verbissen oder gar verloren habe, zoome ich mich gedanklich heraus. So hoch, wie es nur geht und versuche mit einer Art Helikopter-Blick von oben drauf zu schauen, um das größere Bild erkennen zu können und dadurch mehr Klarheit zu erlangen.

#6  DEN EIGENEN WEG GEHEN.

Im Laufe der Arbeit mit meinem Herzen ist total viel von mir abgefallen. Ich kann Dir gar nicht sagen, wie viele Denkkonzepte und Ideen ich, für die ich mich anfänglich begeistern konnte, die sich so richtig anfühlten, nach genauerer Durchleuchtung wieder losgelassen habe.

Mittlerweile erreicht mich vieles gar nicht mehr. Vor allem äußerliche Dinge. Es ist, als wenn mir heute die Andockstellen fehlen, für z.B. die neuesten Mode-,Styling-, Bewegungs-& Ernährungs-Trends, schicke Social-Media-Marketing-Strategien, alle möglichen „Schablonen“ und Looks, um noch besser ins Leben zu passen. Oder Ausbildungen / Kurse, um ein vermeintliches Defizit oder eine angebliche Blockade zu lösen, die vorher werbewirksam suggeriert wurden. Schon gar nicht, wenn irgendein schick-durchgestylter Hype dahintersteckt.

Mein Ego hat aufgehört, meinen Wert und mein Glück an äußere Faktoren, wie Kennzahlen, Titel, Zertifikate zu kleben sowie von der Anerkennung anderer abhängig zu machen. Ich weiß, dass der eigentliche Wert eines jeden Menschen (und so auch meiner) unbezahlbar ist. Deshalb gehören Wahrhaftigkeit und Authentizität auch zu meinen wichtigsten Werten.

Klarheit, Ruhe und Freiheit, kommen aus den Tiefen meines Seins, während mein Herz mir weiterhin unaufhörlich zuflüstert: Gehe Deinen eigenen Weg. Und das wünsche ich Dir von Herzen sehr: Mögest auch Du Deinen eigenen Weg gehen und Deinen echten Wert erkennen.

#7  DO IT, BLESS & LET GO.

Es schadet nicht, ab und zu ein Risiko einzugehen. Ganz im Gegenteil. Bisher hat sich immer etwas tolles daraus entwickelt und ich habe stets dazugelernt. Das Leben meint es scheinbar gut mit mir.

Nicht zu lange nachdenken, nicht zu lange zögern. Stattdessen das Herz mutig in die Hand nehmen und einfach mal machen (es könnte ja gut werden) – und anschließend wieder loslassen.

Das Leben ist ein ständiger Kreislauf von Tun und Lassen, von Geben und Nehmen, von Freud und Leid, von Tag und Nacht, von Ebbe und Flut, von Yin und Yang. Das eine geht nicht ohne das andere.

Jeden Tag aufs Neue fokussieren, konzentrieren, handeln, um dann im Vertrauen loszulassen. Es ist wie beim japanischen Bogenschießen: Der Schütze legt den Pfeil in die Sehne, fokussiert das Ziel, spannt die Sehne und lässt sie dann los.

Ich habe gelernt beide Anteile in mir zu wertschätzen und zu vereinen: die männliche Energie, die fokussierte Kraft, um immer wieder zu beginnen und die weibliche Energie, die ausdauernde Kraft, um immer weiter zugehen.

Und zu guter Letzt: auch das geht vorbei.

Auch diese Erkenntnisse gehen vorbei. Sie sind nicht in Stein gemeißelt. Es kommen neue Erfahrungen und neue Erkenntnisse. Nichts hat Bestand, alles vergeht. So bleibt nur noch die Frage:

Wer bist Du, wenn das alles hier vergeht?

Pass gut auf Dich und Dein Herzchen auf und komm behütet durch den Tag.

Deine Anita 🙏🏻❤️

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